27.4.21

Mal ein bisschen Gedanken sortieren…

Ausgangssperre: auch wenn man eh nicht nach 22 Uhr rausgeht, macht sich im ersten Moment nach der Verkündung erstmal Bedrückung breit . Dann, gestern, kommt die Verkündung aus der Türkei: 3 Wochen komplette Ausgangssperre, ganztags , ausgenommen Arbeit und Lebensmitteleinkauf und prompt ruft dein Vater an, den du erstmal etwas beruhigen musst.

Der Alltag: wie gehabt, Frühaufsteher mit Ruhe am Morgen und freier Zeitaufteilung, 3x die Woche Arbeit, ansonsten schon viel zu viel Ruhe, angrenzend zur absoluten chronischen und vor allem geistigen Unterforderung.

Adrenalin: wenn du solche Videos im Netz siehst, wie der rassistische Übergriff in Erfurt und dir die Wut überkocht. Was für kranke Kreaturen es gibt. Jedesmal ein Schock für mich friedliche Seele !

Wetter: ab spätabends bis vormittags ziemlich frisch, jedoch trocken und sonnig. Ab mittags sehr angenehm und frühlingshaft. Darf bleiben …

Hobbys: viel Zeit, weniger Möglichkeiten. Walken in der Natur weiterhin regelmäßig, viel zu viel Handykonsum, den Kontakt zu Familie und Freunden online aufrechterhalten, die Psyche des eigenen Hausstandes weitestgehend pflegen, denn in regelmäßigen Abständen kommt bei jedem hier der Frust auf und die Frage: wo soll das alles enden? Aber die Dankbarkeit siegt, inklusive der Erkenntnis, dass es schlimmere Um-und Zustände gibt …. und Gesundheit das höchste Gut ist . Ich bin aber jemand, die den Begriff Gesundheit immer ganzheitlich betrachtet und überzeugt bin: die seelische und geistige ist genauso wichtig, wie die körperliche, zumal das eine ohne dem anderen nicht funktionieren kann auf Dauer. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die meisten sich aktuell antriebslos fühlen, die Gesamtsituation macht fast allen Menschen zu schaffen; ohne Aussicht auf ein Ende.

Was steht heute an? Ich lebe ja wirklich in den Tag hinein; jeden Tag aufs Neue versuche ich das Beste aus diesem herauszuholen und positiv zu bleiben. Heute „darf“ ich arbeiten, bei meinen tollen Kolleginnen, die längst Freunde sind und Kindern, die einen immer zum Lachen bringen, eine willkommene Abwechslung 🙂 . Schön, wenn man seine Arbeit mag, oder? Ansonsten das Übliche: Haushalt, kochen, Wäsche, paar Telefonate und Smalltalks, Bewegung , Walken etc pp.

Achja; was wirklich zum Nachdenken anregt; die Jugend! Ich habe einen Sohn, der letztes Jahr unter auch schon Ausnahmezuständen dank C. 🤢 ein gutes Abitur gemacht und seitdem mittlerweile fast 100 Bewerbungen geschrieben hat. Ein Hoch an damals; wo wir mit einer Bewerbung Klinken der potentiellen Arbeitgeber geputzt und persönlich nach einer Ausbildungsstelle gefragt haben. Die zweite Tür wurde meine. Heutzutage ist es einfacher Bewerbungen zu schreiben und per Mouseklick zu verschicken, aber alles andere ist kompliziert. Keine Praktika, mehr online Vorstellungsgespräche als persönliche und auch wenn die Betriebe inserieren, als wären sie auf der Suche, scheint dem nicht so…. wahrscheinlich wahren sie nur ihr Image in diesen wirtschaftlich schweren Zeiten. Dass ein so (masallah, macht kein Auge) zuverlässiger, ehrlicher, intelligenter junger Mann keine Chance bekommt sich zu beweisen, kann ich mir anders nicht erklären .

Ich bin aber der festen Überzeugung (und das sage ich ihm nicht täglich, um ihm seinen verständlicherweise mittlerweile aufkommenden Frust zu nehmen), dass einfach die richtige Stelle noch nicht dabei war und alles zur richtigen Zeit zu einem kommt! Nächste Woche beginnt er erstmal bei seinem Dad im Betrieb für vorerst zwei Monate Vollzeit zu arbeiten, während er nebenbei weiter nach einer geeigneten Ausbildung sucht. Zumindest nimmt ihm das das Gefühl zu nichts nutze zu sein und schenkt ihm ein wenig Alltagsroutine.

Das heißt dann für mich: neues Kapitel (wieder einmal). Ab einem gewissen Punkt im Leben gibt es scheinbar sehr viele neue Kapitel :-)) . Ich freu mich. Noch mehr Freizeit 🧐😱😂😂😂😂. Sturmfrei bis in den Nachmittag. Sollte ich mir neue Hobbys oder einen neuen Job suchen bzw. einen zusätzlichen. Wozu ? Um noch mehr zu verdienen und es eh nicht ausgeben zu können ?

Das war übrigens ein Aufreger letzte Woche. Da möchte eine Verkäuferin nicht mein Geld haben ohne Negativschnelltest. Ernsthaft ?! Ich sag ich bleib draußen stehen ….nein . Das Teil was ich zahlen wollte hing draußen auf dem Ständer, sie stand an der Ladentür , ich wollte ihr meine EC Karte anvertrauen und nicht mal in den Laden, aber nicht mal das war erlaubt. Lecko Mio! Wozu mehr arbeiten ?! Will ja keiner mein Geld und ganz ehrlich; ich möchte gar nicht mehr shoppen , weder online noch real. Wozu? Um top gestylt in den Supermarkt zu gehen?! 😅😅😅😅😅🤬. Ist doch so?! Ich hatte mal eine Arbeitskollegin, die sagte: ein Hoch auf den Tag, an dem die Jogginghose zur Alltagskleidung zählt. Die Zeit ist da; niemand wundert sich mehr darüber, wenn du in der Jogginghose einkaufen gehst 🧐😂😂😂. Ich bin schon froh, wenn ich hinter all den Masken ein Menschenlächeln erahnen kann, was für Styling?! Erinnert mich dran; dass ich nie einen Test mache, um mir Socken oder Schlüpper zu kaufen ! Schon aus Protest nicht ! Ich hab genug Klamotten, die ich seit zwei Jahren immer noch mit Etikett im Schrank hängen hab und sortiere sogar aus Langeweile und als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme regelmäßig weiter aus. Minimalismus beruhigt mich aktuell. Wenig Deko, Accessoires, Kleidungsstücke und somit noch mehr Zeit 😂😂😂😂.

Fokus auf Natur, Meditation, Gebete, Arbeit an und mit sich selbst, erstmal sortieren, ein- und aussortieren und für sich erkennen ; nicht wo das alles hinführt, sondern was ich möchte…was möchte ich noch erreichen und machen in meinem Leben? Ziele setzen, egal ob mit oder ohne irgendeinen Virus. Die gab es schon immer. Schweinepest, Rinderwahn, Geflügelseuche und co…. uns gibts nur einmal und jetzt ! Also schaut, was ihr bewegen und erleben wollt….und schreitet weiter im Film namens Leben.

Es ist Eure Hauptrolle ❤️


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